Die Fastenaktion 2025, die vom 5. März bis 21. April 2025 geht, lädt ein zum tiefen Durchatmen
Luft holen. Zu Atem kommen. Mit einem ersten tiefen Atemzug kommt jedes Leben zur Welt. Etwa 20.000 Atemzüge macht ein Mensch fortan jeden Tag, knapp siebeneinhalb Millionen in einem Jahr und 600 Millionen in einem Leben. Jeder Atemzug ist anders. Manche sind tief bis in den letzten Lungenwinkel, andere flach, ängstlich flatternd. Spitzensportler schwimmen 50 Meter Freistil mit einem einzigen Atemzug. Beim steilen Anstieg am Berg muss ich jede Sekunde atmen. Wir kennen Situationen, in denen wir langen Atem haben mussten, und Paniksekunden, in denen der Atem stockt oder aussetzt.
Gott hauchte dem Menschen seinen Odem ein. Er gibt Atemhilfe. Mit ihm beginnt der Strom des Lebens. Diesen Odem brauchen wir an jedem Tag. Besonders drängend aber in Leidenszeiten, dann, wenn das Leben in seine Passionen führt.
Mit der Fastenzeit treten wir ein in die Passionsgeschichte Jesu. Alle Not der Welt spiegelt sich darin: Schmerz und Verrat, Schwachheit und Angst, Gewalt und Tod. Wir folgen seinem Atem und erkennen darin unsere eigene Atemnot. Doch ebenso spüren wir das erlösende, befreite Durchatmen nach überwundenem Leid. Gottes Lebenshauch weht, wo uns der Atem stockt. Sein Geist hilft unserer Schwachheit auf. Wir dürfen Luft holen und Lebenskraft gewinnen.
Ralf Meister,
Landesbischof in Hannover und Botschafter der Aktion „7 Wochen Ohne“
Weitere Informationen dazu, finden Sie hier.
Stichwort: „7 WOCHEN OHNE“
Seit rund 40 Jahren lädt „7 Wochen Ohne“ als Fastenaktion der evangelischen Kirche dazu ein, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben und zu gestalten. Millionen Menschen machen mit: für sich allein, in Familien oder als Fastengruppe in Gemeinden. Sie verzichten nicht nur auf das eine oder andere Genussmittel, sondern folgen der Einladung zum Fasten im Kopf unter einem jährlich wechselnden Motto.