Partnerschaftsarbeit mit dem Schulzentrum Kidugala

Partnerschaft der evangelisch lutherischen Kirchengemeinden Nürnberg Süd und Ost mit dem Schulzentrum Kidugala (Tansania)

Partnerschaft mit Kidugala – Eine lebendige Verbindung seit 1974

Die kirchliche Partnerschaftsbewegung reicht bis in die 1970er-Jahre zurück. Seit 1974 besteht unsere Partnerschaft mit dem Schulzentrum Kidugala in Tansania – ein Zeichen für gelebte Verbundenheit über Kontinente hinweg.

Partnerschaft bedeutet Geben und Nehmen

Partnerschaft im theologischen Sinne lebt vom gegenseitigen Austausch. Es geht nicht darum, dass eine Seite nur gibt und die andere nur empfängt, sondern um wechselseitige Verantwortung und Lernbereitschaft. Wir möchten voneinander lernen – über Lebensumstände, Kultur, Sprache, Glauben und Denkweisen.

Glauben teilen – Perspektiven erweitern

Die Begegnung mit unseren Partnern verändert den Blick auf das eigene Leben. In der Auseinandersetzung mit dem Glauben der anderen lernen wir, unseren eigenen neu zu sehen. Im Zeitalter der Globalisierung erkennen wir, wie sehr unser Leben miteinander verbunden ist – und wie wichtig es ist, diese Einsicht in unseren Lebensstil einfließen zu lassen. Unsere Partnerschaft bewegt – geistlich und gesellschaftlich.

Begegnung schafft Verständnis

Wichtige Elemente unserer Partnerschaft sind persönliche Begegnungen und eine verlässliche Kommunikation.
Deshalb haben wir gemeinsam mit Mission EineWelt zwei Gäste aus Kidugala 2023 zum Kirchentag eingeladen. Eine Delegation des Partnerschaftsausschusses reiste Ende 2024 nach Kidugala, und im August wird unsere Jugenddelegation das Schulzentrum besuchen – mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und den Austausch weiter zu fördern.

Solche Partnerschaftsbesuche stärken nicht nur die Beziehung, sie verleihen ihr auch ein Gesicht. Aus Fremden werden Gesprächspartner, Freunde, Wegbegleiter – Schwestern und Brüder im Glauben.

Engagement vor Ort

Die Partnerschaftsarbeit wird vom Arbeitskreis der Prodekanate Nürnberg Ost und Süd getragen. Engagierte Mitglieder treffen sich regelmäßig, um Projekte zu planen, Stipendien zu vergeben, Reisen zu organisieren und Öffentlichkeitsarbeit zu gestalten. Mission EineWelt begleitet diese Arbeit organisatorisch und finanziell.

Das Schulzentrum Kidugala

Das Kidugala Lutheran Seminary umfasst zwei Bildungseinrichtungen:
Die Secondary School, an der etwa 450 Schüler*innen unterrichtet werden. Sie führt zur Mittleren Reife und zum Abitur. 54 Mitarbeitende – darunter 30 Lehrkräfte – sind hier tätig.

Die Theologische Abteilung, eine Bibelschule zur Ausbildung von Gemeindemitarbeitenden. Etwa 120 Männer und Frauen werden dort zu Evangelisten ausgebildet oder absolvieren eine Weiterbildung zum Pfarramt. Der Unterricht dauert drei Jahre, gefolgt von einem Praxisjahr. 21 Lehrkräfte begleiten die Studierenden.

Sie haben Interesse daran mitzuarbeiten?

Dann wenden Sie sich an die Vorsitzende:
Barbara Rath, ak.partnerschaft.nbg@gmail.com

Wenn Sie die Partnerschaft mit Kidugala unterstützen möchten, können das durch eine Spenden auf folgendes Konto tun:

Konto Evangelische Gesamtkirchengemeinde Nürnberg 
IBAN: DE43 5206 0410 0005 003849 
BIC: GENODEF1EK1

Kennwort: Partnerschaft Kidugala

Unsere Mailadresse: ak.partnerschaft.nbg@gmail.com

Glaskreuz gestaltet von Ulrich Bauer-Marks und Johannes Hässelbarth
Bildrechte Daniel Szemeredy

 

connectingcommunities.png
Bildrechte @connectingcommunities

 

Jugendbegegnung – Immer dabei auf Instagramm 

Für die Jugendbegegnung wurde ein Instagramm Kanal eröffnet. Dort kann man sich über die geplante Jugendbegegnung mit Kidugala im Jahr 2025 und 2026 informieren. Scannen sie einfach den QR Code, dann kommen sie auf den Kanal connectingcommunities auf Instagram.

27_arbeiten_beim_vorbereitungswochenende.jpeg
Bildrechte Arbeiten beim Vorbereitungswochenende (Alle Fotos von Privat)

 Jugendbegegnung 2025 

Gruppe der Jugendlichen für die Reise mit Pfarrer Bauer-Marks

Im August wird eine Gruppe junger Menschen nach Kidugala reisen um die Schule kennen zu lernen und die Partnerschaft mit der Schule zu vertiefen. 

Im November hatten die Jugendlichen ihr erstes gemeinsames Vorbereitungswochenende auf der Burg Feuerstein, in denen sie die Reise für 2025 vorbereitet und geplant haben. Denice Kanda und Elibariki Shilla von Mission Eine Welt, nahmen an dem Wochenende teil und konnten den jugendlichen viele Eindrücke im Bezug auf Land und Menschen geben. Einige Fragen, sowie Rechtliches konnten geklärt werden und die jugendlichen konnten sich als  Gruppe besser kennenlernen. Als inhaltliche Themen zu Gesprächen und Aktionen vor Ort haben sie Klimawandel, Bildung und Kultur geplant. Zu der Reisegruppe gehören aktuell: Jamie-Lee Brönner (St. Peter), Ben Fischer (Mögeldorf), Lena Heider (Mögeldorf), Elias Keuth (Mögeldorf), Carolin Klein (Laufamholz), Nele Marquardt (Worzeldorf), Linnea Rösch (Mögeldorf), Anna Starke (St.Peter),  Nadine Rücker (St.Peter; Leitung) und Ulrich Bauer-Marks (Mögeldorf; Pfarrer) 

Schulleitung Kidugala mit Mexon Mngongo, Luca,Wallace Lupenza und Dekanin Britta Müller

Die Teilnehmer:innen freuen sich auf eine weitere gemeinsame Zeit und blicken mit großer Vorfreude auf die Begegnungen im nächsten Sommer.

Den Vorbereitungen der Reise kann man gerne auf Instagram (@connectingcommunities_) folgen und wir freuen uns immer über Spenden, um die Reise zu unterstützen.

Linnea Rösch, Barbara Rath

 

Gesegnet unterwegs: Jugendliche auf dem Weg nach Kidugala

jugenddelegation.jpeg
Bildrechte Privat

Ein Herzstück unserer Schulpartnerschaft sind die Begegnungsreisen. Die Jugendlichen, die im August nach Kidugala reisen, haben sich intensiv auf diese besondere Erfahrung vorbereitet und fiebern voller Vorfreude ihrem Besuch in Tansania entgegen.

Schon bald macht sich die Jugenddelegation auf den Weg, um das Schulzentrum in Kidugala zu besuchen. Vor Ort werden sie viele neue Eindrücke sammeln, den Schulalltag miterleben und mit wertvollen Erfahrungen, Begegnungen und Erinnerungen zurückkehren.

Durch gemeinsame Projekte wächst unsere Schulpartnerschaft weiter zusammen – sie wird greifbarer, lebendiger und bedeutungsvoller.

Diese Reise wird für alle Beteiligten eine tief bereichernde Erfahrung sein – eine Brücke der Verständigung und des Miteinanders. „Daraja la Mungu“ – das bedeutet auf Kiswahili: Brücke Gottes.

Wir möchten die Delegation auf ihrem Weg begleiten und laden herzlich ein zum Aussendungsgottesdienst am 6. August 2025 in der Kirche St. Nikolaus und St. Ulrich, Kirchenberg 13 in Mögeldorf. Dort stellen wir sie unter den Segen Gottes.

Barbara Rath

bildbandes_nuernberger_kirche_dekanin_britta_mueller
Bildrechte Barbara Rath
Beim Bischof - Dekanin Britta Müller überreicht einen Bildband der Nürnberger Kirche

Begegnungsreise 2024

Fünf Mitglieder des Partnerschaftsausschusses besuchten das Schulzentrum Kidugala und erlebten einen intensiven Austausch mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften. Nach einer langen und anstrengenden Reise wurden wir herzlich mit Blasmusik, Gesang und Blumen von zahlreichen Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule, begrüßt.

Am nächsten Tag fand ein lebendiger Austausch mit den Bibelschülerinnen und Bibelschülern statt, begleitet von Musik und traditionellen Tänzen aus den verschiedenen Regionen, die an der Schule vertreten sind. Diese Darbietungen ließen uns die kulturelle Vielfalt der lokalen Gemeinschaft spüren und trugen zu einer einzigartigen Atmosphäre bei.

Am Samstag hatten wir das besondere Privileg, als Ehrengäste an der Graduationsfeier der Evangelisten und Pfarrerinnen und Pfarrern des zweiten Bildungswegs teilzunehmen. Rund 1.500 Gäste füllten die Festhalle und wurden nach Abschluss der feierlichen Zeremonie, die fünf Stunden dauerte, mit einer gemeinsamen Mahlzeit aus Reis und Bohnen bewirtet.

In den darauffolgenden Tagen folgten ein Besuch des Bischofs in Njombe, zahlreiche inspirierende Gespräche und Diskussionsrunden zu Themen wie Klimaschutz, Diakonie, der Bildungssituation sowie der Rolle der Kirche in Tansania und Deutschland. Besuche einer Gehörlosenschule, des Krankenhauses, des Kindergartens sowie der Diakonieprojekte an der Schule gehörten zum Programm.

projektgruppe_green_theology.jpeg
Bildrechte Barbara Rath
Projektgruppe Green Theology

Zur Mitte unserer Reise konnten wir bei einem Videocall mit den Teilnehmenden der geplanten Jugendreise 2025 zusammen mit der Schulleitung Eindrücke und Fragen austauschen. Diese virtuelle Brücke gab uns die Gelegenheit, die Perspektiven unserer jüngeren Partnerschaftsmitglieder in den Austausch einzubringen.

Nach einem tropischen Regen sahen wir, wie die Natur in voller Pracht erblühte – ein kraftvolles Symbol für die lebendige Partnerschaft zwischen uns. Durch die intensiven Begegnungen hat diese Partnerschaft eine neue Tiefe gewonnen.

                                                                                Barbara Rath

 

 

 

28_kidugala_besuch_gefluechtetentreffen_hasenbuck_rath.jpeg
Bildrechte B. Rath
Besuch_Gefluechtetentreffen_hasenbuck.jpeg

Besuch aus Kidugala 2023

Vom 22. Mai bis zum 16. Juni hatten wir Besuch von unserer Partnerschule in Kidugala, Herrn Dr. Wallace Lupenza, den Gesamtschulleiter und Frau Atusungushe Mwilongo, Lehrerin für Kisuaheli, Staatskunde und Ökonomie der Sekundärschule. Sie nahmen an einem vielseitigen Programm teil: Sie gestalteten die Pfingstgottesdienste in Laufamholz und Mögeldorf mit, informierten sich über die Situation von Geflüchteten in der Lutherkirche, besichtigten die Produktion der Firma Baumüller in Mögeldorf, nahmen mit den Partnern aus Nürnberg am Kirchentag teil, usw. 

Es war eine informative Zeit für unsere Partner und uns. 


 

Christliche Gemeinschaft

In unserer Partnerschaft sind wir als Christen in Jesu Geist verbunden. Wir sind als Brüder und Schwestern miteinander unterwegs.

Das findet seinen Ausdruck in Partnerschaftsgottesdiensten, die in Kidugala und hier in den Gemeinden der Prodekanate gefeiert werden. Wir beten füreinander und nehmen an den Freuden und Sorgen der Partner teil.

Es ist sehr wichtig in Kontakt zu bleiben, einander mitzuteilen was uns beschäftig. Dadurch lernen wir uns immer besser kennen. Mails und WhatsApp-Nachrichten erleichtern dabei die Kommunikation mit unseren Freunden in Kidugala. Sie ersetzen aber nicht die gegenseitigen Besuche und persönlichen Begegnungen. Denn diese ermöglichen ein intensiveres Gespräch und verbessern die gegenseitige Einschätzung. Dadurch erhält die  Partnerschaft ihr Gesicht.

So verbunden mit den Menschen in Kidugala dürfen wir immer wieder einen Blick über den Tellerrand werfen. Wir teilen unser Leben und können voneinander lernen. Wir arbeiten zusammen daran, den Bildungsauftrag der Kirche in dieser Welt wahrzunehmen. Die gemeinsamen Aufgaben stärken den Glauben und das Vertrauen in Gottes Güte.

Unser Wunsch im Partnerschaftsauschuss ist es, die Partnerschaft weiterhin lebendig zu gestalten und füreinander da zu sein. Die gegenseitige Fürbitte ist uns dabei Trost und Auftrag zugleich. Und wir erbitten Gottes Kraft und Segen.

Mungu, BWANA huwapa watu wake nguvu; Bwana awabariki watu wake kwa amani.

Das Schulzentrum:

Das Kidugala Lutheran Seminary besteht aus zwei Schulzweigen:
1. Der  Secondary School, auf der junge Menschen in vier Jahren die Mittlere Reife und in zwei weiteren Jahren das Abitur ablegen können. Hier studieren zurzeit 650 Schülerinnen und Schüler. An diesem Schulzweig arbeiten 54 Personen, dreißig davon sind Lehrkräfte.
2. Der Theologischen Abteilung (Bibelschule), an der Mitarbeiter/innen der Gemeinden in zwei Jahren zu Evangelisten (Hilfsgeistlichen) für die lutherischen Gemeinden ausgebildet werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Evangelisten eine Weiterbildung als Pfarrer/Pfarrerinnen auf einer Art zweitem Bildungsweg erhalten. Diese Ausbildung der etwa 120 Männer und Frauen umfasst drei Unterrichtsjahre und ein Praxisjahr. Die Studierenden werden dabei von 21 Lehrkräften betreut.

Kidugala_Partnerschaftsbäumchen pflanzen
Bildrechte Pastor Wallace Lupenza

Der Partnerschaftsausschuss in Nürnberg:

Die Arbeit des Partnerschaftsausschusses wird  vom Arbeitskreis der Prodekanate getragen. Der Arbeitskreis besteht aus Menschen, die an entwicklungspolitischer und partnerschaftlicher Arbeit interessiert sind. Er trifft sich ca. 4mal im Jahr, um Projekte zu besprechen, Stipendien für Schüler*innen zu vergeben, die Reisen und ihre Programme zu organisieren, den jährlichen Partnerschaftsgottesdienst für die Gemeinden vorzubereiten oder Öffentlichkeitsarbeit zu gestalten. 

Sie haben Interesse daran mitzuarbeiten?

Dann wenden Sie sich an die Vorsitzende:
Barbara Rath, ak.partnerschaft.nbg@gmail.com

Die Partnerschaft der Prodekanate Nürnberg Ost und Süd mit dem Schulzentrum Kidugala  wird begleitet durch Mission Eine Welt in Neuendettelsau. MEW ist das Missionswerk  der Ev. Kirche in Bayern. Regelmäßig führt MEW Partnerschaftstreffen zu unterschiedlichen Themen durch und führt für die Partner die Geldtransfers durch.

elkb_kopp_christian_pressefoto1_cmck_20231018.jpg
Bildrechte elkb/mck

Interview mit Landesbischof Christian Kopp zum Jubiläum der Partnerschaft mit Kidguala

In diesem Jahr wird das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft zu dem Lutheran Seminary in Kidugala gefeiert! Wir haben den Anlass genutzt um Landesbischof Christian Kopp um ein kurzes Interview gebeten. 

AK-Partnerschaft: Sehr geehrter Herr Landesbischof Kopp, als Sie damals Dekan im Prodekanat Nürnberg Süd waren, haben Sie die Partnerschaft mit Kidugala intensiv mit begleitet. Was war Ihre Motivation, die Partnerschaftsarbeit zu unterstützen?

Landesbischof Christian Kopp: Christen und Christinnen leben überall auf der Erde. Es ist eine enorme Bereicherung zu spüren, dass wir verschieden aussehen, anders sprechen, auch oft anders denken, aber genau die gleiche frohe Botschaft von Gottes Liebe erleben und glauben.

AK-Partnerschaft: Was haben Sie als herausfordernd erlebt? Was als gut?

Landesbischof Christian Kopp: In so einer Partnerschaft, über viele tausend Kilometer weg, ist es natürlich immer nicht so einfach, den Kontakt lebendig zu halten. Ich habe die Besuche aus Tansania bei uns als unglaublich bereichernd erlebt und hoch interessant. Und natürlich die hoch engagierten Mitglieder des Partnerschafts-Arbeitskreises hier in Nürnberg. Toll, was die Menschen da leisten.

AK-Partnerschaft: Was wünschen Sie der Partnerschaft?

Landesbischof Christian Kopp: Viele Freunde und Freundinnen, ihr leistet einen Beitrag zum Frieden und zur Verständigung in der Welt.

AK-Partnerschaft: In Ihrem jetzigen Amt gibt es viele internationale Partnerschaften. Wie erleben Sie den Austausch?

Landesbischof Christian Kopp: Einfach toll – es tut so gut, auf Menschen zu treffen, die Du nicht kennst, die Dich aber schätzen und kennenlernen wollen. Und die für Dich beten. Wir sind weltweit eine riesengroße Gebetsgemeinschaft von Christinnen und Christen. Ein kleines Wunder jeden Tag.

flyer-kidugala-2024.png
Bildrechte Kidugala-Team

Im Jahr 2024 hat der Partnerschaftskreis einen Flyer entwickelt, den Sie hier herunterladen können.